Wolfgang Falout lebt im schönen Hessen, und schreibt schon sehr lange politische Satire. Aus diesem Grunde freuen wir uns auf seinen politischen Wochenrückblick. Dieser erscheint immer Sonntags hier.

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Der politische Wochenrückblick......

VÖLLIG ZERKNIRSCHT HOCKE ICH HEUTE IM SCHAUKELSTUHL,…………….

…………..begrüße Sie alle ganz herzlich, und zünde mir erstmal einen Zigarillo an.

Und mit dem Thema „Anzünden“ möchte ich unsere heutigen philosophischen Betrachtungen beginnen. 
Eigentlich wollte ich mich an die Menschen wenden, die in Connewitz auf das Problem fehlenden Wohnraums aufmerksam machten. Ich finde es durchaus bemerkenswert, wenn sich Menschen nach einem sicherlich schweren Arbeitstag noch in schwarze Klamotten hüllen, Mülltonnen anzünden und mit Pflastersteinen (mangels anderer Argumente) der Polizei eine Straßenschlacht liefern.

Gerne hätte ich behauptet, dass brennende Mülltonnen und verletzte Polizisten keinen zusätzlichen Wohnraum schaffen, aber ich wurde zwischenzeitlich eines Besseren belehrt. Es kommt nur auf den Ort des Geschehens an

Das Flüchtlingslager Moria in Griechenland brannte, Rettungskräfte wurden massiv behindert und dadurch wurde sofort Wohnraum in Deutschland geschaffen. An die vorderste Front der „Wohnraum-Beschaffenden“ stellte sich sofort der Kalif aus NRW, der Herr Laschet. Laschet kennt übrigens dieses Lager aus eigener Anschauung, musste er doch neulich erst wegen irgendwelcher Sicherheitsbedenken (!!) Moria vorzeitig verlassen. Keinerlei Sicherheitsbedenken gibt es aber, wenn man die Bewohner des Lagers nach NRW holt, oder??

Interessant zu diesem Thema ist aber auch eine Aussage von Gerd Müller, der nicht nur Steuergelder absolut sinnlos, dafür aber weltweit verteilt. „Es sind nicht Griechenlands Flüchtlinge, es sind Europas Flüchtlinge“ sagte der Minister für Entwicklungshilfe und ich möchte erwidern: „Es sind nicht Europas Flüchtlinge, es sind Afrikas Flüchtlinge, Herr Müller. Sie und alle Ihre Vorgänger haben Abermilliarden von Euronen (früher schon D-Mark) nach Afrika verschleudert, die dort weder Hilfe gebracht haben noch irgendeine Art von Entwicklung beschleunigt haben. Nein Herr Müller, machen Sie sich keine Gedanken, ob es griechische oder europäische Flüchtlinge sind, denken Sie nach über sich und den Sinn Ihres Amtes.“

Ja, das Lager brannte komplett aus, aber glücklicherweise gab es keine Toten und Verletzten, wie sie in Brandfällen eines solchen Ausmaßes normalerweise zu beklagen sind und alle 13000 unbegleitete, traumatisierte und behandlungsbedürftige Kinder konnten sich in Sicherheit bringen und dass vor dem Reichstag in Berlin bereits kurze Zeit vor diesem Brand 13000 Stühle aufgestellt wurden mag sicher ein Zufall sein. Warum die aufgestellten Stühle ursprünglich weiß waren, jetzt aber plötzlich über Nacht schwarz sind ist und bleibt für mich aber ein Phänomen.

Und zwischen all diesen Stühlen sah man Claudia Roth, die grüne Bundesbeauftragte für Trauer, Wut und Empörung, die eine Einreiseerlaubnis für die Flüchtlinge forderte. Nicht überliefert ist allerdings, ob sie selbst auch Stühle anschleppte und wieviele Flüchtlinge sie persönlich zu übernehmen bereit ist. 😉 Auskunft über ihre Wohnverhältnisse aber gab Annalena Baerbock, die sagte „Wir haben Platz“ und damit wohl signalisierte, dass sie gerne ihren eigenen Wohnraum mit den Flüchtlingen teilen wird.

Noch großzügiger aber wohnt ganz sicher Norbert Röttgen, der 5000 Flüchtlinge (wahrscheinlich bei sich) aufnehmen möchte. Bei aller Trauer über diesen Brand müssen wir aber auch den Lerneffekt berücksichtigen.

Zündet man seine Unterkunft an werden Wünsche und Sehnsüchte erfüllt.Wenn nun also Obdachlose ihre Brücken anzünden, um in feste Unterkünfte ziehen zu können oder „Nutzer“ ihre Tafeln anzünden, um zukünftig vom Lieferdienst verköstigt zu werden, ist ein gewisser Lerneffekt erzielt worden.

„Und ich werde deinen Schaukelstuhl anzünden, denn ich wünsche mir eine Ledercouch und durch Brandstiftung kann man sich Wünsche erfüllen.“ droht mir die nette, allzeit sympathische, aber nicht allzu große Frau an.

Bleiben wir noch einen Moment bei den Menschen, die nicht übermäßig groß sind und kommen wir ganz kurz (entschuldigen Sie dieses Wortspiel, liebe Damen, verehrte Herren und geehrte Sonstige) zu unserem AußenMINInister, dem meine geliebte Heimatzeitung eine halbe Seite gewidmet hat.

Begeistert hat mich aber alleine die Überschrift, die da lautete: „Maas nimmt Moskau ins Visier“ Ich war ergriffen und stellte mir vor, wie Heiko, die wohl kleinkalibrigste Waffe im gesamteuropäischen Arsenal, aufrecht durch die Erdgas-Pipeline gehend den langen Marsch nach Moskau antritt, um Wladimir Luzifer Putin die Grenzen aufzuzeigen. Eine Vorstellung, die eine gewisse Komik beinhaltet. Ohne jegliche Komik verläuft dagegen die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen, den von ihr verursachten Vorschriften, die zwar von Bundesland zu Bundesland, sogar von Stadt zu Stadt unterschiedlich gehandhabt werden, aber immerhin etwas Geld in die Kassen der klammen Kommunen spülen.

Ich nahm zur Kenntnis, dass viele öffentliche Veranstaltungen entweder abgesagt oder nur unter strengen Auflagen durchgeführt werden dürfen, erkenne natürlich auch das zwingend erforderliche Verbot von vielen Wintermärkten (den Älteren noch als „Weihnachtsmarkt“ dunkel in Erinnerung), aber ich sehe auch noch einen Hoffnungsschimmer am Horizont.

In verschiedenen Städten unserer bunten Republik fanden Umzüge statt, ohne Namuschumas (Nasen-Mund-Atemschutzmasken) ohne Mindestabstand, mit großer Beteiligung unter der Regenbogenfahne. Ja, es gab diese „Christopher-Street-Day“- Veranstaltungen. Wenn es uns nun gelingt einen schwulen Lebkuchen-Verkäufer, eine lesbische Bratwurst-Verkäuferin und eine transsexuelle Honigwaben-Kerzen-Verkäuferin zu finden könnte man vielleicht doch einen kleinen, aber feinen „Christopher-Street-Wintermarkt unter der Regenbogenfahne“ stattfinden lassen, oder?

Aber trotz aller Einschränkungen, die uns Corona bescherte (und immer noch beschert) dürfen wir auch nicht die Vorteile aus den Augen verlieren. War „der Bund“ in der Vor-Corona-Zeit am Rande seiner finanziellen Leistungsfähigkeit, hat Corona finanzielle Mittel in nie geahnten Dimensionen hervorgebracht. Marode Brücken und Straßen waren ebenso normal wie Schulen, die eines Entwicklungslandes würdig gewesen wären. An allen Ecken und Enden musste „der Staat“ sparen, bis dann endlich Corona kam und das große Geld mitbrachte. Man konnte Großkonzerne retten, die Digitalisierung vorantreiben, Hilfsgelder national und international verteilen……….

„…..und kleine Unternehmen in den Ruin treiben mit teilweise überzogenen und nicht nachvollziehbaren Auflagen, man konnte diese Auflagen lockern oder die Zügel etwas anziehen, niemals aber diese ganzen Bestimmungen vereinheitlichen oder gar sinnvoll erklären.“ meint die Nette, die (im Gegensatz zu mir) stets unzufrieden ist. 
Gute Frau, was kümmert uns der Pizzabäcker an der Ecke, wer interessiert sich für das Schicksal irgendwelcher kleiner Handwerksbetriebe? Großkonzerne sind das Salz in der Suppe der Marktwirtschaft, erkläre ich ihr.

„Jawohl, ein gutes Beispiel dafür ist die Lufthansa“ erwidert die Nette. „ Mit gerade einmal läppischen 9 Milliarden Euro hat „der Staat“ dafür gesorgt, dass man bei Lufthansa wohl 22000 Mitarbeiter (den sogenannten „Personalüberhang“) abbaut und damit ein deutsches Traditionsunternehmen für alle Zeit gerettet wurde. Trotzdem befürchtet man, dass in einem Jahr die Kassen wieder leer sind und weitere, noch stärkere Kürzungen bevorstehen, denn derzeit verbrennt der Konzern trotz der Hilfe durch das Kurzarbeitergeld monatlich 500 Millionen Euro. Das Ende scheint also trotz dieser 9 Milliarden Hilfs-Euro absehbar zu sein.

Aber mein lieber Zausel, Corona vernichtet nicht nur Arbeitsplätze, es schafft auch neue, krisensichere Jobs. Der Staat (!) nimmt noch ein bisschen von diesem mehr als genug vorhandenen Geld in die Hand und schafft neue Jobs. Ich weiß nicht, ob wir gerade die erste Corona-Welle erleben oder bereits am Beginn der zweiten Welle stehen, aber die Politik rüstet sich bereits für die kommenden 6 oder 7 Wellen. Jens Spahn, der Mann, dem die Menschen vertrauen, stellt zwar nichts dar, aber dafür etwas vor, nämlich seinen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“.

4 Milliarden Euro stellt „der Staat“ zur Verfügung, 800 Millionen davon fließen in die Digitalisierung und vom Rest werden bis Ende 2022 5000 neue und unbefristete Stellen im Gesundheitswesen geschaffen, d.h. die 375 Gesundheitsämter und sonstige Behörden werden personell aufgestockt. Damit wird möglicherweise auch das Transportwesen gestärkt, denn wenn erst einmal alle Ärzte und das gesamte Pflegepersonal verbeamtet und verstaatlicht sind, werden sich wohl die Transportwege zu den letzten verbliebenen freien Arztpraxen vergrößern und noch verbliebene Reisebus-Unternehmen werden Kaffeefahrten zu den Praxen anbieten.“

Diesen kurzen Zeilen können Sie entnehmen, dass die deutsche Politik eine einzige Erfolgsstory ist und alles seinen gewohnten Gang geht, liebe Damen, geehrte Herren und verehrte Sonstige. 
Sollte etwas aus dem Ruder laufen werden wir durch das Schrillen von Sirenen darüber informiert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass alles in Ordnung ist, solange wir keine Sirenen hören oder irgendwelche Apps sich melden.
Da ich aber immer wieder aufgefordert werde mich kürzer zu fassen beende ich jetzt die Berichterstattung (versprochen) und werfe nur noch einen kurzen Blick auf Hessen, die geliebte Heimat. 
In Hanau, „der Stadt der Tat und des Täters, der Stadt der immerwährenden Trauer und des ewigen Gedenkens, des Mahnmals und des Oberbürgermeisters“ wird weiterhin unverzagt getrauert und erinnert und in Volkmarsen, der „Stadt des Geschehnisses“ wird weiterhin geschwiegen.
Die Schmierenkomödie um den Mord an dem 8-jährigen Leo, welche als Prozess bezeichnet wurde, dessen Ausgang bereits vorher feststand, findet eine Fortsetzung.
Wir erinnern uns?
Leo und seine Mutter wurden am Frankfurter Hauptbahnhof von einem „psychisch nicht ganz intaktem Eritreer“ auf die Bahngleise „geschubst“. Er starb auf den Gleisen, seine Mutter überlebte.
Staatsanwaltschaft und Gutachter erklärten bereits vor Prozessbeginn, dass der Angeklagte schuldunfähig ist und das Urteil lautete dementsprechend auf lebenslange Unterbringung in der Psychiatrie. Nun aber die Überraschung. Die Verteidiger (!!) gehen in die Revision. Gestattet sei mir die Frage, welches Ergebnis man von dieser Revision erwartet, wie viele Verteidiger ein vermutlich arbeitsloser „psychisch Instabiler“ beschäftigt und wer diese Verteidiger letztendlich bezahlt?? Kann es denn sein, dass der Steuerzahler eventuell in einem solchen Fall für die Bezahlung der Verteidiger aufkommt??

Probleme ganz anderer Art gibt es in Langen, einer Stadt mit 38000 Einwohnern im Kreis Offenbach. Dort fehlen 500 KITA-Plätze. Aber weil nicht sein kann was nicht sein darf, es sogar einen Rechtsanspruch auf einen KITA-Platz gibt, werden diese Plätze geschaffen. Man greift auf ein altbewährtes Mittel der Gegenfinanzierung zurück und erhöht einfach kurzerhand die Grundsteuer B. Bei einem weiteren Zuzug und einem dadurch entstehenden weiteren Fehlbestand an KITA-Plätzen kann man natürlich auch weiterhin die Grundsteuer erhöhen, denn das Gewinde dieser Steuerschraube ist unendlich lang, ebenso natürlich auch die Geduld der betroffenen Bürger.

Neues gibt es von der AWO zu berichten. Die Stadt Frankfurt hatte die Zuschüsse für diese äußerst gemeinnützige Organisation wegen einiger Betrügereien um 10 % gekürzt. Nun aber wird die Kürzung der Zuschüsse wieder zurückgenommen, „um eine Insolvenz zu vermeiden“ teilte die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) mit. Natürlich zahlen sich Betrügereien nicht aus und ich werde deshalb in der nächsten Geschichte mal kurz über die Cum Ex Geschäfte berichten und über die Beteiligung der Politik. 
Nun aber…………

„Nun aber ist es Zeit für einen Cappuccino, den du mit großer Freude und aus Überzeugung bereiten wirst, mein lieber Zausel.“ spricht die Nette in freundlichen Worten zu mir und Minka, die Katze des Hauses, meint abschließend: „Und für mich bitte eine etwas größere Portion Forellenfilet, Zausel.“

Ich folge den Wünschen meiner Damen und verabschiede mich, drohe Ihnen, liebe Damen, verehrte Herren und geehrte Sonstige, aber an:
ICH KOMME WIEDER
Tschüüüüüsssssss…………..

P.S.: Achten Sie auch in dieser Woche auf irgendwelche Sirenen die uns warnen, und seien Sie vorsichtig im Umgang mit offenem Feuer. Selbst Feuer, die Sie nicht selbst verursacht haben, können Sie teuer zu stehen kommen.

P.P.S.: Während ich auf den Cappuccino warte überlege ich, ob es nicht für uns alle gesünder wäre, wenn ich dem Zausel beide Handgelenke breche, um wenigstens für eine kurze Zeit seine Schreiberei zu unterbinden. Das Ergebnis meiner Überlegungen werden Sie lesen (oder auch nicht). Sollte es zu einem Wiederlesen kommen, freue ich mich darauf, und wünsche uns allen eine schöne Woche.
LGB

Titelbild Pixabay, Wolfgang Falout 13.09.2020

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