Sehr geehrte Frau Bonath,
einige Ihrer Fragen berühren keine Informationen, die vom Paul-Ehrlich-Institut bereitgestellt werden können, sondern fallen in den Bereich des Robert Koch-Instituts: Fragen 1,3, 4.
Im Übrigen verweise ich auf meine schon mehrfachen Hinweise, dass Auswertungen auf Einzelanfrage nicht möglich sind. Alle für die Sicherheit der Impfstoffe wichtigen Informationen werden in den Sicherheitsberichten dargestellt.
Ich darf auch nochmals darauf hinweisen, dass die (nackte) Zahl der Verdachtsfallmeldungen noch keine Aussagen in Bezug auf Risiken der Impfstoffe erlaubt und dass es sich bei Verdachtsfallmeldungen um Meldungen von Reaktionen handelt, die in zeitlicher Nähe zur Impfung aufgetreten sind.
Nicht jede Reaktion, die nach einer Impfung auftritt und als Verdacht einer Nebenwirkung oder Impfkomplikation gemeldet wird, ist gleichbedeutend mit von dem jeweiligen Impfstoff verursachten körperlichen Beschwerden. Krankheiten oder körperliches Unwohlsein treten auch unabhängig von Impfungen auf.
Große Bedeutung haben die Verdachtsfallmeldungen dagegen für die Signaldetektion ― also für das Erkennen möglicher bisher unbekannter Risiken von einem Impfstoff.
Wenn eine bestimmte Reaktion nach Impfung häufiger gemeldet wird, als es normalerweise auch ohne Impfung auftritt, wird dies mittels Observed-versus-expected-Analyse des Paul-Ehrlich-Instituts erfasst und als Hinweis auf ein Risikosignal gewertet. Solch einem Hinweis, dass ein bestimmter Impfstoff eine bestimmte unerwünschte Reaktion hervorrufen könnte, wird nachgegangen.
Zur Frage 9: Die Abbildung 3 zeigt den Ausgang der gemeldeten Reaktionen in Prozent aller gemeldeten Ereignisse zu einem Impfstoff, dargestellt für einzelne Covid-19-Impfstoffe, nicht aller Verdachtsfallmeldungen. Eine Verdachtsfallmeldung kann mehrere Ereignisse/Reaktionen umfassen.